„Abschiebung nach Aktenlage“ erzählt die reale Geschichte eines durch eine Fatwa (in diesem Falle ein Todesurteil) bedrohten pakistanischen Christen, der Deutschland um Asyl ersucht. Durch Ausschnitte aus Originaldokumenten wird ein Einblick in die bürokratischen Abläufe und das Verhalten der Akteure der beteiligten Institutionen möglich. Wege und Irrwege des deutschen Asylsystems in ihren Auswirkungen auf den Menschen werden aufgezeigt. Letztlich beschreibt jedoch jeder „Fall“ den Kampf um das Leben und Überleben eines Menschen in Not.
Wir freuen uns, dass der in Dresden geborene Autor und Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Ingo Schulze, unsere Einladung zur Mitwirkung auf der Bühne angenommen hat. Zu seinen Motiven sagte er: „Ich habe es in den letzten Jahren leider sehr oft miterleben müssen, dass gut in unsere Gesellschaft integrierte Menschen plötzlich abgeschoben werden sollen, was für sie einer ökonomisch-sozialen Existenzvernichtung gleichkommt (von der Situation der hier geborenen Kinder ganz zu schweigen) oder gar Leib und Leben bedroht. Und unser Land verliert diejenigen, nach denen wir händeringend suchen.“
Im Anschluß an die Lesung gibt es die Möglichkeit für ein Gespräch mit dem Publikum.
Montagscafe, am 18. März 2024, 19 Uhr Kleines Haus, Staatsschauspiel Dresden
von Ivan Calbérac, Deutsch von Christa Hohmann und Jakob Schumann
Antoine Chopin (Marcus Ostberg) ist ein erfolgreicher Manager in Paris, der sich eines Tages mit dem Arbeitskampf seiner Haushälterin Dragana (Kathrin Horodynski) konfrontiert sieht, die in einem Magazin gelesen hat, dass das Gehalt ihres Chefs 734mal so groß ist wie ihr eigenes und dies nicht länger hinnehmen will. Seine Lebensgefährtin Diane (Klaudia Raabe) kehrt nach einem 48 stündigem Shoppingaufenthalt aus New York zurück, wo sie es geschafft hat, seine „Infinity-Kreditkarte“ zu überziehen . Als sein Anwalt Rougeron (Jochen Ganser) auftaucht, um ihm eine Weinflasche im Wert von 18.000 € zu bringen, die er in seinem Auftrag gekauft hat, hat er noch eine Nachricht im Gepäck. Ein Brief der Jugendliebe von Antoine ist angekommen, Maryse (Ulrike Gronow), die in der Entwicklungshilfe in Malawi arbeitet, kommt demnächst nach Paris, um die Scheidung von ihm voranzutreiben. Antoine, dem nur eine „Spaßhochzeit“ in Indien im Bewußtsein war und nicht die anschließende Anerkennung der Hochzeit in Paris, will natürlich auch sofort die Scheidung von Maryse, die er seit 25 Jahren nicht gesehen hat. Doch da gibt es einen Haken, den sein Anwalt ihm sogleich erläutert: nach französischem Recht stehen beiden Eheleuten bei der Scheidung die Hälfte des in der Zeit der Ehe erwirtschafteten Vermögens zu! Das heißt, Antoine muß um die Hälfte seines beträchtlichen Vermögens bangen und beginnt einen rücksichts- und skrupellosen Kampf um das Geld…
Regie Esther Undisz, Bühne und Kostüme Tilo Staudte, Dramaturgie Judith Zieprig, Musikalische Einstudierung Thomas Voigt; Es spielen Ulrike Gronow, Kathrin Horodynski, Klaudia Raabe, Jochen Ganser, Marcus Ostberg; alle Inszenierungsfotos von Anke Neugebauer (Vielen Dank!) Premiere am 20.1.2024 Theater Rudolstadt, Stadthaus weitere Termine hier.
Aus dem Leben der katholischen Sorbin jüdischer Herkunft Schauspiel von Esther Undisz nach Motiven von Jurij Koch Ins Obersorbische übersetzt von Měrana Cušcyna
Im Frühjahr 2022 hatte mein Stück über die Lebensgeschichte von Annemarie Schierz in obersorbischer Sprache ihre Uraufführung. Die Aufführung traf auf großes Publikumsinteresse und wurde zum erfolgreichsten obersorbischem Stück im Bautzner Theater nach der Wende. Mit großer Spannung arbeiten wir auf die deutsche Erstaufführung des Stückes in deutsch und sorbisch am 2. Dezember 2023 im deutsch sorbischen Volkstheater hin. An diesem Abend wird auch der 75. Geburtstag des professionellen sorbischen Theaters begangen und der 60. Geburtstag des deutsch-sorbischen Volkstheaters Bautzen.
Regie Esther Undisz, Bühne Tilo Staudte, Kostüme Katharina Lorenz, Dramaturgie Madlenka Scholze, Musik Tasso Schille, Premiere 2. Dezember 2023, 18 Uhr (großes Haus) Deutsch-Sorbisches Volkstheater Bautzen. Weitere Vorstellungen am 7.12.23, 13.1.24, 21.1., 28.1., 23.2., es folgen Termine im April 24
Gerade erst haben in Nossen über dreißig große und kleine Menschen mit den Proben begonnen, da startet auch schon der Vorverkauf! Die Ereignisse überschlagen sich und bald erscheinen hier auch weitere Neuigkeiten… Bis dahin muß das Plakat reichen:
Plakat mit Ensemble, Foto und Gestaltung Milan Ihl
Inszenierung Esther Undisz, Ausstattung Tilo Staudte, Musik Bertram Quosdorf
Das Theaterstück ist ein Projekt der Stadt Nossen in Kooperation mit dem Verein Regionalentwicklung Klosterbezirk Altzella e.V. im Rahmen "Altzella rockt", Landgestalten e.V. sowie der Sächsischen Staatstheater - Staatsschauspiel Dresden im Rahmen von X-Dörfer.
Klaudia Raabe, Marcus Ostberg, im Hintergrund Jochen Ganser; Foto Anke Neugebauer
Emma ist erfolgreich in ihrem Job und hat sich gerade von ihrem Freund getrennt. Da platzt in ihr frisch aufgeräumtes Leben wieder ihr Exfreund Oliver herein. Aber irgendwas stimmt nicht mit ihm… Es ist Oliver 4.0, ein humanoider Haushaltsroboter, eine Künstliche Intelligenz, die „ihrem“ Oliver zum Verwechseln ähnlich sieht. Doch bevor sie diese Information richtig verdauen kann, steht ihr Vater in der Tür und fordert ihre ganze Aufmerksamkeit. Er befindet sich gerade in der Geschlechtsumwandlung und wurde eben in der E-Bahn angepöbelt. Als dann noch der „echte“ Oliver und ein „KI Catcher“ aus dem Werk auftauchen, ist das Setting für die Verwechslungskomödie mit Tiefgang perfekt. Ab sofort zu erleben im Theater Rudolstadt (Schminkkasten).
Es spielen Klaudia Raabe – Emma, Marcus Ostberg – Oliver und Oliver 4.0, Jochen Ganser – Lea, Johannes Arpe – Chris. Regie und Video – Esther Undisz, Bühne und Kostüme – Tilo Staudte, Dramaturgie – Judith Zieprig, Premiere 24.9.2022
Johannes Arpe, Klaudia Raabe; Foto Anke NeugebauerJochen Ganser, Klaudia Raabe, Marcus Ostberg; Foto Anke NeugebauerJochen Ganser, Marcus Ostberg, Johannes Arpe, Klaudia Raabe; Foto Anke NeugebauerKlaudia Raabe, Marcus Ostberg, Jochen Ganser; Foto Anke NeugebauerMarcus Ostberg, Klaudia Raabe; Foto Anke NeugebauerMarcus Ostberg, Klaudia Raabe; Foto Anke Neugebauer
Die nächsten Vorstellungstermine: 30.9./ 20 Uhr, 7.10./ 20 Uhr, 16.10./ 20 Uhr, 4.11./ 20 Uhr, 14.11./ 11 Uhr mehr Termine gibts hier (Link zum Theater)
Felix Lydike und Julia Vincze, Foto René Jungnickel
Im Herbst 2019 begann mit zehn Workshops in sächsischen Schulen ein außergewöhnliches Projekt. Ungefähr achtzig SchülerInnen aus Hoyerswerda, Radebeul und Schmiedeberg machten sich auf, um ZeitzeugInnen nach ihrer Kindheit in der DDR zu befragen. Sie führten Interviews und kamen mit ihren Eltern oder Großeltern, mit NachbarInnen und LehrerInnen ins intensive Gespräch. Aus diesem Schatz von persönlichen, berührenden, emotionalen und sehr vielfältigen Geschichten und Erinnerungen entstand die Collage „Zwischen Pitti und Stern Meissen, Kindheit in der DDR“. Sie erzählt von dem Aufwachsen in diesem von großen Widersprüchen geprägten Land. Wobei, wie eine Zuschauerin nach der Premiere es ausdrückte: „weder eine Ostalgie-Veranstaltung noch ein DDR-bashing“ rausgekommen ist.
Premiere am 3. Oktober 2020, Landesbühnen Sachsen Radebeul
Regie und Textcollage: Esther Undisz, Dramaturgie und Mitarbeit Recherche: Odette Bereska, Ausstattung: Tilo Staudte, Theaterpädagogik: Annekathrin Handschuh, Nadja Lauterbach
Es spielen: Matthias Avemarg, Felix Lydike, Julia Vincze, Theresa Winkler
Ensemble, Foto René Jungnickel
Ensemble, Foto René Jungnickel
Ensemble, Foto René Jungnickel
Ensemble, Foto René Jungnickel
Theres Winkler, Julia Vincze, Foto René Jungnickel
Ensemble, Foto René Jungnickel
Ensemble, Foto René Jungnickel
Matthias Avemarg, Julia Vincze, Foto René Jungnickel
Felix Lydike, Theresa Winkler , Foto René Jungnickel
Ein wütender Bürger und ein Politiker treffen aufeinander. Kann daraus eine Unterhaltung werden? „Politiker rettet Junkie das Leben“ lautet die Schlagzeile, auf die die Boulevardpresse den Unfall verkürzt. Heiko Braubach, Kandidat für das Oberbürgermeisteramt, hat einen unter Drogen stehenden Jugendlichen der ihm vor das Auto gerannt ist– Enno – überfahren und schwer verletzt. Der Politiker wird durch die polizeiliche Untersuchung von Schuld frei gesprochen.
Conny Grotsch, Anton Andreew, Micha Berger; Probenfoto Esther Undisz
Jetzt besucht er Ennos Mutter, um ihr seine Hilfe anzubieten. Braubach gelingt es, das Vertrauen der Mutter zu erringen, sie freut sich über seine Hilfsangebote. Dann taucht Jerome, der ältere Cousin von Enno, Paketbote nach einer Zehn-Stunden-Schicht auf. Er stellt eine hohe Geldforderung an Braubach und schickt Ennos Mutter weg. Doch das Geld ist für ihn nur ein „Gesprächsthema“, damit der Politiker bleibt. Jerome eröffnet eine Generaldebatte über die parallelen Welten des „Lohnsklaven“ eines Subunternehmens und der Welt des Politikers, der an die Eigenverantwortung und die Möglichkeit des Aufstiegs für alle glaubt. Hat Jerome nur seine Chancen vertan, wie Braubach ihm vorwirft? Wer ist verantwortlich dafür, dass etwas so gewaltig schief läuft? Jerome verzweifelt daran, dass „in diesem Land nie jemand Schuld ist“. Das kann doch nicht gerecht sein! Jerome glaubt der Justiz und der „Systempresse“ nichts mehr. Er wähnt sich damit als Teil der Mehrheit der Bevölkerung und denkt, er steht für viele. Und dann sagt Jerome diesen Satz: „Vielleicht brauchen wir einen toten Politiker…“ Das Stück, das ein halbes Jahr vor dem Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübke in Frankfurt am Main uraufgeführt wurde, ist von bestürzender Aktualität.
In einem spannenden Duell geben die
Autoren beiden Seiten viel Raum, um ihre Lebenswelten und
Handlungsräume zu erklären. Ihre Widersprüche treten dabei genauso
offen zutage, wie die Manipulationen, die Vorurteile,
Rechtfertigungen und die Ratlosigkeit der Figuren. Der Versuch eines
Dialogs eskaliert scheinbar unaufhaltsam zur Gewalt.
Felix Lydike und Theresa Winkler in „Blauer als sonst“, Foto René Jungnickel
Ein Vater und sein pubertierender Sohn ziehen in eine neue Stadt. Es ist ein Neuanfang. Der Junge, Finn, geht in die zehnte Klasse und ist im Groll mit dem Vater. So eine Veränderung ist anstrengend, die Schule, die Klassenkameraden, alles ist neu, seine alten Kumpels weit weg. Der Vater ist sensibel und sucht den Kontakt mit seinem Sohn, aber er ist darin etwas ungeübt.
In Finns Klasse geht auch Adrian, der schon Haare auf der Brust und ein Sixpack darunter hat. Es heißt, er hatte schonmal was mit einer aus der zwölften! Und dann gibt es da ein Mädchen, nach dem Finn Ausschau hält, Jule. Sie hat beim Training zugeguckt, aber nur nach Adrian geschaut, denkt Finn.
Alexander Wulke, Felix Lydike, Foto René Jungnickel
Felix Lydike, Julia Vincze, Foto René Jungnickel
Theresa Winkler, Felix Lydike, Foto René Jungnickel
Theresa Winkler, Felix Lydike, Foto René Jungnickel
Alexander Wulke, Felix Lydike, Foto René Jungnickel
Theresa Winkler, Felix Lydike, Foto René Jungnickel
Szenenfotos „Blauer als sonst“ Landesbühnen Sachsen, Fotos von René Jungnickel
Im
Stadtpark steht ein Kiosk, der gehört Frau Seidel. Frau Seidel
erzählt die Geschichte vom Mädchen „Schwabbelfisch“, dass sich
mit vierzehn in einen coolen Jungen verliebte, Frank. Der sah sie
nicht an, weil sie dick war, sie lief ihm hinterher. Später traf er
sie heimlich, sie waren ein Paar, aber er wollte immer noch nicht,
dass sie zusammen gesehen werden. Eines Abends waren sie im
Schwimmbad verabredet doch dann tauchten seine ganzen Kumpels auf und
der Abend nahm kein gutes Ende.
Vier Menschen im Aufbruch, zwei junge, die in die Welt der Erwachsenen einbrechen oder deren erwachsenwerden in ihre Welt einbricht und die neugierig einen Weg in dieses Neuland suchen. Noch wird über Sex mehr geredet, als getan, oder doch nicht? Der richtige Zeitpunkt, wann ist er gekommen? Wenn es alle schon getan haben, oder reden die anderen nur so? Wann ist man ein spätes Mädchen und ist das wirklich schlimm. Warum ist man nicht so cool wie Adrian oder Bushido oder sind die gar nicht wirklich cool?
Inszenierung Esther Undisz, Ausstattung Irina Steiner, Dramaturgie Elisabeth Guzy; Es spielen: Finn – Felix Lydike, Jule – Theresa Winkler, Vater (und Ukulele) Alexander Wulke, Frau Seidel – Julia Vincze; Premiere 17.1.2020 Landesbühnen Sachsen Radebeul
Julia Vincze, Alexander Wulke, Foto René Jungnickel
Theresa Winkler, Felix Lydike, Foto René Jungnickel
Alexander Wulke, Felix Lydike, Foto René Jungnickel
Julia Vincze, Felix Lydike, Foto René Jungnickel
Julia Vincze, Felix Lydike, Foto René Jungnickel
Julia Vincze, Felix Lydike, Foto René Jungnickel
Julia Vincze, Alexander Wulke, Foto René Jungnickel
Julia Vincze, Alexander Wulke, Foto René Jungnickel
Julia Vincze, Alexander Wulke, Foto René Jungnickel
Theresa Winkler, Felix Lydike, Foto René Jungnickel
Michael Winkler als Pflaumentoffel, Foto Esther Undisz
Das Weihnachtsmusical nach dem Kinderbuch von Bastian Backstein, für die Bühne bearbeitet von Claudia Alice und Esther Undisz mit Musik von Micha Winkler läuft ab sofort, und schon in der zweiten Saison, wieder am Dresdner Friedrichstatt Palast (Wettiner Platz 10, Eingang Jahnstraße in 01067 Dresden, Telefon 0351- 490 40 09) .
Silke Krause, Thomas Schuch, Manfred Breschke, André Schubert, Iris Pickhard, Foto Esther Undisz
Immer am Wochenende vor dem ersten Advent, beginnt es auf dem Dachboden von Professor Schlumann zu rappeln. Dann klopft der Pflaumentoffel an die Pappkartons und Schachteln, um die erzgebirgischen Weihnachtsfiguren – die musizierenden Engel, Nussknacker und Räuchermännchen – zu neuem Leben zu erwecken. Doch in diesem Jahr ist alles anders: Eine Schachtel ist leer! Ein Engelchen fehlt! Was ist nur mit Kathrinchen Zimtstern geschehen? Haushälterin Rosalinde hat das kleinste Engelchen aus dem Engelchor dem Professor mit auf seine Forschungsreise nach Afrika gegeben. Als dieser überstürzt vor einem Vulkanausbruch flieht, bleibt Kathrinchen allein in der Fremde zurück. Zum Glück scheuen ihre Freunde kein Hindernis: Der schüchterne Nussknacker Johann Knatterburg und auch der alte Räuchermann Arthur Grimmbart begeben sich auf eine abenteuerliche Reise, um Kathrinchen nach Hause zu holen. Wären da nicht auch noch Billy und Joe, zwei Diebe auf der Suche nach dem vom Professor ausgegrabenen Schatz der Atziputzi. Die fantasievolle und spannende Geschichte rund um typische Figuren aus der erzgebirgischen Volkskunst wird mit tollen Songs und Live-Band auf die Bühne gebracht.
Regie: Esther Undisz, Musikalische Leitung/Komposition und Arrangements:Micha Winkler, Kostüme: Erika Lust, Es spielen: Iris Pickhard, Manfred Breschke, Thomas Schuch und die MusikerInnen:Silke Krause, André Schubert, Micha Winkler
Die CD zum Stück ist an der Tageskasse des Dresdner Friedrichstatt Palastes erhältlich.
Iris Pickhard, Thomas Schuch und Silke Krause, Foto Esther UndiszMichael Winkler, Iris Pickhard, Thomas Schuch, Manfred Breschke, Foto Esther UndiszThomas Schuch, Manfred Breschke, Foto Esther UndiszSilke Krause, Micha Winkler, André Schubert, Foto Esther Undisz
Daniel Sejourne , Oda Pretzschner und Ensemble, Foto Sebastian Hoppe
Wenn
man Menschen fragt, wie sie sich an ihr Jahr ’89 erinnern, hat jeder
eine andere Geschichte zu erzählen. Während Eine am 4. Oktober am
Hauptbahnhof die eskalierende Gewalt fotografierte, als die Züge aus
Prag durch Dresden rollten, bekam ein anderer erst ein paar Tage
später mit, dass da etwas passierte. Auf der Bühne im Kleinen Haus
traten Schauspieler aus ihren Rollen heraus, während andere in
Kirchenkreisen lernten, Politik und Gesellschaft zu hinterfragen.
Einer lief auf der Prager Straße mit um zu gucken, was da los ist,
ein anderer hatte die Aufgabe, die Laufenden dort aufzuhalten.
Während sich ein Kaplan um Kirchenbesetzer kümmerte, saßen
friedliche Demonstranten schon im Gefangenentransport nach Bautzen.
Eine war am 7. Oktober in Schwante Mitbegründerin der
sozialdemokratischen Partei der DDR, ein anderer löste wenige Wochen
später zusammen mit drei Mitstreitern innerhalb von einer Woche den
Kreisvorstand der CDU ab und wurde Oberbürgermeister. Einer ging
freundlich auf bewaffnete Polizisten zu, um das Gespräch zu suchen,
und ein Polizist hielt das für eine vernünftige Idee. Während die
einen nicht glauben konnten, dass die Mauer gefallen war, freuten
sich andere, die Berliner Mauer von West nach Ost zu überwinden, um
endlich wieder nach Dresden zu kommen. Einer meldete mit klopfendem
Herzen eine Demonstration vor der Stasizentrale an, während ein
anderer ohne Furcht mit seinen Kindern zur Stürmung auf den
Geheimdienst der DDR ging.
Auf
der Basis von Gesprächen und Interviews ist eine Collage aus Texten,
Videos, Musik und Clownsszenen entstanden, die den vielfältigen
Geschichten des Herbstes ’89 in Dresden nachspürt. Menschen aus
unterschiedlichen beruflichen, kulturellen und sozialen
Zusammenhängen melden sich zu Wort.
Es
lesen und spielen: Susanne
Altmann, Thomas Förster, Benno Fritz, Mario Göpfert, Silke Körner,
Jens Nitsche, Frank Richter, Michael Schaarschmidt, Dr. Herbert
Wagner und Oda
Pretzschner,
Daniel
Séjourné
Silke Körner ,Benno Fritz , Frank Richter, Oda Pretzschner , Jens Nitsche , Dr. Herbert Wagner Foto Sebastian HoppeThomas Förster und Ensemble; Foto Sebastian HoppeDaniel Sejourne , Oda Pretzschner , Foto Sebastian HoppeBenno Fritz , Foto Sebastian HoppeMario Göpfert und Ensemble; Foto Sebastian HoppeEnsemble, Foto Sebastian HoppeEnsemble, Foto Sebastian HoppeMario Göpfert und Ensemble, Foto Sebastian HoppeMichael Schaarschmidt und Ensemble, Foto Sebastian HoppeJens Nitsche , Foto Sebastian HoppeFrank Richter und Ensemble , Foto Sebastian Hoppe Oda Pretzschner, Frank Richter, Daniel Sejourne, Foto Sebastian Hoppe Benno Fritz, Foto Sebastian HoppeMario Göpfert , Dr. Herbert Wagner, Foto Sebastian HoppeEnsemble, Foto Sebastian Hoppe Frank Richter, Oda Pretzschner; Foto Sebastian HoppeEnsemble, Foto Sebastian Hoppe Dr. Herbert Wagner, Ensemble, Foto Sebastian Hoppe