Das leere Haus / Wopušćeny dom von Carla Niewöhner

Majka Kowarjec als Marja und Anna-Maria Brankatschk als Hanka; Foto Esther Undisz

Hanka, eine junge Frau die in Berlin lebt, ist Anfang dreißig und beruflich gerade etabliert und erfolgreich. Sie ist Projektplanerin bei einer Baufirma für exclusive Vorhaben auf der ganzen Welt. Die Nachricht von Lenka, der Nachbarin ihrer Oma, dass diese schwerkrank im Krankenhaus liegt, führt zu ihrer Rückkehr in ihren Heimatort Mühlrose, den sie, wie auch ihre Oma, seit zehn Jahren nicht gesehen hat.

Die Handlung erstreckt sich von der Gegenwart im Jahr 2002 über Rückblenden bis ins Jahr 1937. Sie deckt Familiengeheimnisse auf und mit ihnen einzelne Etappen in der widersprüchlichen Geschichte des sorbischen Volkes in der Oberlausitz. Dabei geht es um die von jeder Generation zu beantwortende Fragen: Wie sollen wir Leben?

Regie Esther Undisz, Ausstattung Katharina Lorenz, Musik Tasso Schille, Dramaturgie Madlenka Scholze, Regieassistenz Janusz Kawka / Katharina Pöpelec.
Es spielen: Anna-Maria Brankatschk, Majka Kowarjec, Marian Bulang, Petra-Maria Bulang- Wenzel, Jurij Schiemann, Jan Mickan, Julia Klingner, Janusz Kawka, Katharina Pöpel. Premiere in obersorbischer Sprache am 9. März 2019

„Das Stück zeigt das Leben der Sorben nicht nostalgisch oder romantisierend, auch wenn junge Mädchen in sorbischer Tracht am Spinnrad sitzen oder Hanka und Jan ein sorbisches Regenlied singen unter ihrem undichten Dach, werden doch Geldgier und Gewalttätigkeit nicht ausgespart. Die differenzierte Regie von Esther Undisz vermeidet die genretypischen
Klischees. So auch bei der Darstellung der ambivalenten Beziehung zwischen Jan und Hanka, in der Anna-Maria Brankatschk mit kraftvollem Spiel und Marian Bulank mit souveräner Lockerheit überzeugten. Den Löwenanteil des langen und heftigen Applauses allerdings bekam verdientermassen Majka Kowarjec als Darstellerin der Großmutter.“

aus der Kritik von Hartmut Krug auf nachtkritik.de

Soll mir lieber Goya den Schlaf rauben als irgendein Arschloch von Rodrigo García

Mit welchen Dämonen kämpft die Figur? Ab 25. Januar im Ostflügel des Schauspiel Chemnitz, Foto Esther Undisz

Soll mir lieber Goya den Schlaf rauben als irgendein Arschloch

von Rodrigo García

aus dem Spanischen von Philipp Löhle

Ein Mann in der Krise. Die Frau ist weg, die Kinder auch, der Job bringt nur das Nötigste ein, der gefühlte eigene Handlungsspielraum ist minimal. Wofür also lohnt es sich noch, raus zu gehen und seinen Hut in den Ring zu werfen? Was will er seinen Kindern vererben, mitgeben, beibringen? Womit will er sie auf dieses Leben vorbereiten?

Er ist fünfzig Jahre alt und hat 5000 Euro gespart. Jetzt will er etwas damit tun, weil etwas getan werden muss. Seine Söhne meinen, Disneyland Paris wäre ein gutes Ziel. Aber er sieht das anders und träumt von einem nächtlichen Besuch bei Goya… Was bleibt, wenn wir versuchen, unsere Träume zu formulieren und ihnen Gestalt zu geben? Ein spanischer Wutbürger in der Finanzkrise stellt die Sinnfrage und beantwortet sie überraschend und konsequent mit einer genußvollen Utopie und einem unbedingten Credo für den Moment. Jetzt.

Premiere am Schauspielhaus Chemnitz, Ostflügel, am 25. Januar 2019, 20 Uhr

Es spielt Dirk Glodde. Regie und Ausstattung Esther Undisz

Die nächsten Termine: Sonntag, 3.2.2019, 18 Uhr; Freitag, 15.2.2019, 20 Uhr; Samstag, 13.4. und Freitag, 26.4.2019 jeweils 20 Uhr

Dirk Glodde in „Soll mir lieber Goya den Schlaf rauben als irgendein Arschloch“, Foto Esther Undisz

Der Countdown läuft!

 Blick vom Münzberg auf den Schloßberg mit der eindrucksvollen Stiftskirche.

Die nächste Premiere ist in Sicht! „Das kalte Herz“ von Rebekka Kricheldorf nach Wilhelm Hauff hat am 24. November, 15 Uhr am Nordharzer Städtebundtheater Quedlinburg/Halberstadt Premiere. Das wäre doch mal eine gute Gelegenheit für einen Besuch in der Welterbe-Stadt Quedlinburg, die sich so eindrucksvoll, quasi flächendeckend, generalsaniert hat!