Ismene, Schwester von

von Lot Vekemans, Deutsch von Eva Pieper

Oda Jekaterina als Ismene, Foto André Wirsig

Regie – Esther Undisz, Ausstattung – Tilo Staudte, Ismene – Oda Jekaterina, Sociateatestheater Dresden

Aus dem Nebel, an einem unbekannten Ort, schält sich eine Figur und redet von Hunden, deren Geheul sie kennt und deuten kann. Sie ist dort seit tausenden Jahren und hat auf uns gewartet, um endlich ihre Geschichte erzählen zu können, so wie sie sie erlebt hat. Ismene ist die Schwester der Heldin Antigone, sie ist die Tochter des tragischen Ödipus und der Iokaste und sie wehrt sich jetzt gegen diese Festschreibung, sie will selbst als Handelnde wahrgenommen werden. Vor unseren Augen entsteht eine Figur, die sich selbst und dem ersten Anschein nicht traut, die sich bei der Entscheidung zwischen richtigem und falschen Handeln in Handlungsunfähigkeit hineinmanövriert. Ismene scheitert schließlich an ihrem Anspruch, alles richtig machen zu wollen und kommt uns heute damit sehr nahe. Im Rückblick kämpft sie um ihren Platz in der Geschichte.

Oda Jekaterina als Ismene, Foto Esther Undisz

„Ich bin immer eifersüchtig auf Menschen gewesen, die sich ihrer Sache sicher sind“

Die niederländische Dramatikerin Lot Vekemans studierte Soziale Geografie an der Universität in Utrecht und besuchte die „Writerscholl t Colofon“ in Amsterdam. Seit 1995 schreibt sie Theaterstücke für die sie zahlreiche Preise erhielt, u. a. 2005 den Van Der Vies Preis für „Truckstop“ und „Schwester von“, 2010 den Taalunie Toneelschrijftprijs für „Gift“ und 2016 den Ludwig-Mühlheims-Theaterpreis für religiöse Dramatik. Lot Vekemans lebt in Nieuw Balinge, Niederlande.

Aufführungsrechte beim Gustav Kiepenheuer Bühnenvertriebs-GmbH, Berlin; www.kiepenheuer-medien.de

Eine Koproduktion des Societaetstheaters Dresden und der Pretzschner und Undisz GbR gefördert durch das Amt für Kultur und Denkmalschutz der Stadt Dresden

Aufführungstermine 7. und 8. Oktober, 13. und 14. November 2021 jeweils 19.30 Uhr.